Erotik im Mittelalter

Sex war im Mittelalter ebenso poetisch wie kompliziert und verlief ganz anders, als wir es heute gewohnt sind. In der Hochzeitsnacht nahm der Ritter seine Dame an die Hand, flüsterte ihr Minneworte ins Ohr, küsste ihren Schuh - und stürzte dann in Aufwallung höchster Leidenschaft hinaus, um einen Drachen zu töten. Das durften natürlich nur die verheirateten Ritter. Verlobte Ritter mussten sich sehr zurückhalten, da Sex vor der Ehe damals streng verboten war, und durften den Drachen höchstens verwunden.
Noch strenger waren die Bräuche für die jungen Single-Ritter, die höchstens mal einen Drachen aus der Ferne beschimpfen durften, wenn sie Lust auf Sex verspürten.
Freilich gab es auch damals schon Ritter, die das Töten von Drachen gar nicht als erotisch empfanden, sondern als unsportlich und grausam. Sie fanden bald einen Ausweg: Die so genannten Kreuzzüge, wo sie statt der immer seltener werdenden Drachen lieber Tausende von Heiden töten konnten.
venus - 21. Feb, 22:20
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